RISS #101– Vorschau

101, sprich »One Oh One«: die Nummer jedes Grundlagenkurses jedweden Fachs an angelsächsischen Universitäten, daher geeignet auch als Thema des ersten RISS nach 100 – eine Rückkehr eher zu Grundfragen freilich denn zu Grundlagen: Wie die Psychoanalyse lehren, wie psychoanalytisch lehren, was lehrt die Psychoanalyse, und wen? 101, »One Oh One«, ist dabei zwar gewiss nicht zu verwechseln mit One On One, einem 1:1-Verhältnis zwischen Lehrperson und Lernendem/r, und dennoch ist auch dies nach wie vor ein Hinweis auf die didaktische Regel: Immer noch hat das Lehren den Zug zur Eins, zum Einen, zur Einheit, zur Einheitlichkeit, ja Vereinheitlichung gar, in und durch den einen Raum, in dem Lehre geschieht oder vielmehr Statt hat – dem Klassenzimmer mit der Raumnummer 101 der Angst wie bei Orwell – in der einen und einzigen Sprache, die die Lehrperson hat und die doch nicht die Ihre ist, ungeachtet von Loi 101, das das Französische seit 1977 als alleinige Amtssprache in Québec vorschreibt; und mit diesem Zug zur Unifizierung auch an der Universität einen unverbrüchlichen Hang zu keinem Geschlecht als dem einen Geschlecht, dem die Mitglieder der Ehrbaren Gesellschaft der 101 Bürger von Meersburg bis dato angehören. Im mit diesen Hinweisen abgesteckten Rahmen beschäftigen sich die Beiträge mit Fragen wie der Emanzipation und Institutionalisierung, der Institutionellen Pädagogik, dem schulischen Einsatz von Filmen im Dienste einer Pädagogik des Realen, dem Zusammenhang von Deixis und Didaktik, der Problematik des Schulabbruchs und mit Übersetzung resp. Verstummen als Formen der (psychoanalytischen) Lehre.

Redaktion des Hefts: Artur R. Boelderl, Peter Widmer


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